Juli
Im Garten allgemein
Um wertvolles Trinkwasser zu sparen und um den Pflanzen beim
→ Gießen weiches Wasser bieten zu können, wird in den Gärten Regenwasser aufgefangen - beispielsweise von den Dächern von Kleingewächshäusern und Gartenhäusern.Stehende
Gewässer wie Pfützen, Teiche und die Inhalte von nicht abgedeckten
Regentonnen dienen allerdings Stechmücken als Kinderstube. Ihre Larven
können sich darin prächtig entwickeln, bevor sie zu diesen Plagegeistern
werden, die uns den Grillabend verderben können. Ein biologisches
Präparat auf Bacillus thuringiensis-Basis (wie Steckmückenfrei
von Neudorff) schafft Abhilfe: Ein paar Tropfen in die
Regentonne und die Mückenlarven sterben ab.
Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, auch biologischen, sollte man
das Maß nicht aus den Augen verlieren, denn Fledermäuse und zahlreiche
Vögel ernähren sich von Mücken und anderen Insekten.
Und auch die Mückenlarven im Wasser sind Futter für ihre natürlichen
Feinde wie Rückenschwimmer (Wasserwanze) und Libellenlarven (weswegen
Mücken an naturnahen Teichen eher selten zur Plage werden).
Statt also die Mückenlarven zu bekämpfen, ist es oft sinnvoller und
naturfreundlicher, dafür zu sorgen, dass sie zum Futter für andere Tiere
werden. Dazu muss man nur den Garten naturnah und vogelfreundlich
gestalten und Fledermäusen Ansiedelungsmöglichkeiten bieten.
Blattläuse bekämpfen
Der Juli ist oft "Blattlausmonat". Nimmt der Blattlausbefall
überhand, sind nicht genügend natürliche Gegenspieler wie Vögel,
Florfliegenlarven, Marienkäfer, Schlupfwespen etc. vorhanden. Handelt es
sich um einzelne Nester (oft an den Triebspitzen) oder einzelne Töpfe,
kann man die Läuse abstreifen oder mit Wasser wegschwemmen/wegspritzen.
In Notfällen kann mit einem umweltverträglichen Mittel wie
beispielsweise Präparaten auf Basis von Kaliseife (Neudosan
Blattlausfrei und andere) gespritzt werden. Die beste Wirkung wird bei
Tropfnassspritzung morgens oder abends bei trockener Witterung erzielt.
Trockenes Klima vergrault Pilzkrankheiten
Pilzkrankheiten wie Salatfäule, Grauschimmel und andere benötigen ein feuchtes Kleinklima, um sich auf Pflanzen ansiedeln zu können. Weite, luftige Pflanzungen, bedarfsgerechtes Gießen in den Wurzelbereich statt über die Pflanzen und morgendliches Gießen statt Gießen am späten Abend sind wirkungsvolle vorbeugende Methoden zur Vermeidung von Pilzkrankheiten.
Obst
Sommerschnitt an Obstbäumen
Im Juli und August wird der Sommerschnitt an Obstgehölzen durchgeführt. Bei Jungbäumen und Spalieren werden vor allem Konkurrenztriebe sowie kranke und störende Triebe entfernt. Bei stark tragenden Bäumen wird nur ausgelichtet, nicht tragende können durch einen stärkeren Sommerschnitt gefördert werden. Sauerkirschen werden nach der Ernte ausgelichtet und ihr abgetragenes Fruchtholz auf kleine Nebenäste zurückgesetzt.Der Juli ist auch die Zeit für die Himbeerpflege: Abgeerntete Himbeerruten werden bis zum Boden zurückgeschnitten. Von den Neutrieben lässt man etwa 10 Stück pro laufendem Meter stehen.
Gemüse
Jetzt Endivien pflanzen
Für die Ernte im Oktober wird vorgezogener Endiviensalat in der Zeit von Mitte bis Ende Juli ins Freiland gepflanzt. Im ungeheizten Gewächshaus kann Endivie noch bis Ende August gepflanzt werden. Bei eigener Jungpflanzenanzucht beziehungsweise bei Direktsaat muss einen Monat früher begonnen werden. Der endgültige Pflanzenabstand sollte jeweils 30 x 30 cm betragen.
Im Topfgarten auf dem Balkon ist Erntezeit für Tomaten und andere Gemüse und Kräuter
Kleingewächshaus: Nicht bei der Lüftung sparen
Jetzt zeigt sich, ob beim Kauf des Kleingewächshauses am falschen Platz
gespart wurde. So wichtig in der kalten Jahreszeit nämlich der Schutz
vor tiefen Temperaturen ist, so wichtig ist im Sommer die Belüftbarkeit
des Kleingewächshauses, denn fast alle Gemüse und die meisten anderen
Pflanzen im Gewächshaus (Kakteen, alpine Pflanzen, mediterrane Pflanzen
usw.) benötigen um diese Jahreszeit viel frische Luft, damit sie kräftig
und gesund wachsen. Leider lassen sich viele Gewächshauskäufer von
günstigen Gewächshaus-Angeboten mit einer schmalen Tür und einem
winzigem Dachfenster als einzige Belüftungsmöglichkeiten in eine Falle
locken. Die Folge: Die Temperaturen klettern an Hochsommertagen im
Gewächshaus weit über 35 Grad Celsius, das Gemüse schlappt und erleidet
oft dauerhaften Schaden.
Ein Kleingewächshaus kann im Sommer gar nicht genügend Lüftungsöffnungen
haben. Damit die Luft auch zirkulieren kann, sollten sich am besten
Lüftungsfenster sowohl in den Seitenwänden, als auch am Dach befinden.
Besonders empfehlenswert sind Kleingewächshäuser, bei denen sich eine
Seitenwand im Sommer ganz hochklappen lässt und bei denen man die
hochgeklappte Seite als Regendach für Tomaten u. a. regenempfindliche
Pflanzen nutzen kann.
Wo bereits ein schlecht lüftbares Gewächshaus im Garten steht und dieses
sich nicht nachträglich durch zusätzliche Gewächshausfenster oder
Zwangsbelüfter nachrüsten lässt, muss man sich mit Schattieren behelfen,
um die Temperaturen etwas zu senken. Zum Schattieren eignen sich vor
allem Schattiermatten oder -gewebe, die man an trüben Tagen schnell
wieder entfernen kann.
Ziergarten
Sommerblumen - auch im Topf wahre Schönheiten
Die Balkonkästen sind schon längst alle bepflanzt und auch die
Sommerblumenbeete bereits voll. Doch obwohl die Hauptpflanzzeit streng
genommen vorbei ist, sieht man beim Gärtner oder im Gartencenter immer
wieder Neuheiten, die man gerne ausprobieren und mit nach Hause nehmen
möchte. Kein Problem: Wenn man sie in einen Topf pflanzt, findet man
immer noch ein Plätzchen, sei es auf dem Balkon, der Terrasse oder zur
Zierde des Hauseingangs. Allerdings sollte das Pflanzgefäß nicht allzu
klein sein, denn sonst bietet es nicht genügend Speicher für Wasser und
Nährstoffe und nicht ausreichend Standfestigkeit. Umtopfen nach dem Kauf
ist fast in jedem Fall anzuraten, denn die Töpfe, in denen die Pflanzen
herangezogen und verkauft werden, sind fast immer bereits viel zu klein
geworden.
Wichtig bei der Topfkultur
ist in jedem Fall mäßiges, aber regelmäßiges Gießen und Düngen -
natürlich immer abhängig vom Standort, dem Wetter und dem Verbrauch der
Pflanze. Geeignet für den Topfgarten
sind sowohl Ton- als auch Kunststofftöpfe, wobei bei den Tontöpfen
öfter gegossen werden muss, bei Kunststofftöpfen dafür aber mehr
Vorsicht vor Übergießen geboten ist.
Sommerschnitt von Hecken
Hecken schneiden, Sträucher schneiden
Fassadenbegrünung, die Früchte trägt
Die "Weiki" ("Weihenstephaner Kiwi"), diese kleinfrüchtige, winterharte
Kiwi, die an der Technischen Universität München-Weihenstephan
ausgelesen wurde, eignet sich mit ihren schön geformten Blättern auch
hervorragend zur Wandbegrünung. Dazu benötigt sie eine Kletterhilfe,
deren Abstand zur Wand etwa 10 bis 15 cm betragen sollte. Die "Weiki"
kann auch als Sichtschutz
genutzt werden, wenn das Spalier beispielsweise an einer Terrasse oder
vor einem Kompostplatz angebracht und mit "Weiki" begrünt wird -
allerdings sind die Pflanzen nur im Sommer belaubt. Hinsichtlich des
Lichts ist die "Weiki" nicht wählerisch, sie gedeiht sowohl an sonnigen,
halbschattigen, als auch fast vollschattigen Standorten sehr gut. Sie
kann - nach Jahren - eine Höhe von ca. 5 bis 6 m erreichen, bei einer
Breite von etwa 3 bis 6 m pro Pflanze. Um im Herbst die süßen Früchte
ernten und genießen zu können, sind allerdings mindestens zwei Pflanzen,
mindestens eine weibliche und eine männliche Pflanze notwendig, denn
die "Weiki" ist zweihäusig. Oft werden sie bereits "im Doppelpack"
verschickt. Mit der ersten Ernte ist erst ab dem vierten Jahr zu
rechnen. Die Weiki ist sehr pflegeleicht. Wer wenig Platz hat oder plant
demnächst umzuziehen, kann sie auch im Kübel halten.
Wohin mit den Gartengeräten?
Im Juli sind Gartenhacken, Heckenscheren, Rasenmäher und Rechen ständig
im Einsatz. Wohin mit den Geräten, wenn man sie nicht braucht? Auf der
Terrasse stören sie. Sie in den Keller zu schleppen, ist den meisten zu
schwer und die Garage ist auch schon vollgestopft. Da kann sich freuen,
wer ein Gartenhaus oder zumindest einen Geräteschuppen hat.
Quelle: www.gartenmonat.de