Mai
Gartenkalender: Mai
Der Mai ist für Gärtner und Pflanzenliebhaber ein besonders wichtiger Monat. Ein Grund sind die Eisheiligen (Mamertus - 11. Mai, Pankratius - 12. Mai, Servatius - 13. Mai, Bonifatius - 14. Mai und die kalte Sophie - 15. Mai). Nach den Eisheiligen sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten, was bedeutet, dass auch die frostempfindlichen Kübelpflanzen, Sommerblumen und Gemüse nun ins Freie dürfen. Hundertprozentig verlassen kann man sich allerdings nicht auf die Termine, die Eisheiligen verschieben sich schon mal um ein paar Tage in die eine oder andere Richtung und der Klimawandel trägt ebenfalls zur Wetter-Unvorhersehbarkeit bei.
Obst
Kirschen vor Maden schützen
Die Maden in Kirschen sind Larven der Kirschfruchtfliege.
Die Kirschfruchtfliege legt ihre Eier bei beginnender
Gelbfärbung der Kirschen direkt auf diesen ab. Vor allem mittlere und
späte Sorten werden befallen. Mit beleimten Gelbtafeln werden die
Kirschfruchtfliegen von den Kirschen abgelenkt, sie setzen sich statt
dessen auf die leuchtend gelben Fallen und kleben an ihnen fest.
Sobald sich die Kirschen gelb färben, sollte man daher die
Kirschfliegenfallen aufhängen - am besten in einen Baum südlich neben
dem Kirschbaum oder in den südlichen Bereich des Baumes, sodass die
Kirschfruchtfliegen vom Kirschbaum weggelockt werden.
Kirschfruchtfliegenfallen gibt es im Gartenfachhandel,
Baumärkten und bei Amazon. Die Erfolge
sind durchwachsen.
Närrische Pflaumen
Wenn während der Blütezeit der Pflaumenbäume regnerisches, kühles Wetter herrscht, besteht die Gefahr, dass die Fruchtknoten in den Blüten mit einer Pilzkrankheit, der Narren- oder Taschenkrankheit, befallen werden. Infizierte Früchte entwickeln sich dann im Mai schneller als normal, werden lang und flach und haben keinen Kern. Die Früchte sind zwar - soweit bekannt - nicht giftig, aber geschmacklos und unbrauchbar. An den Früchten werden winzige Sporenbehälter gebildet (nur als Belag sichtbar), die später die Sporen abgeben. Die Pilzsporen überdauern an Trieben und Knospenschuppen, von wo aus sie im folgenden Jahr die nächsten Fruchtknoten infizieren.
Was man tun kann:
Früchte, die dieses unnormale Wachstum zeigen, sollten alsbald
ausgepflückt und abgefallene Früchte aufgelesen werden. Auch
fachgerechter Baumschnitt ist eine vorbeugende Maßnahme, denn dann wird
der Baum besser belüftet.
Wenn Bäume neu gepflanzt werden, sollte man weniger
anfällige Sorten wie beispielsweise 'Wangenheims Frühzwetsche', 'Bühler
Frühzwetsche' oder 'President' wählen.
Ist der Pflaumenbaum sehr klein oder ist es eine kompakte
Sorte im Kübel, kann man ihn vor Regen schützen, indem man ihn unter
einen Dachvorsprung pflanzt/aufstellt oder ihm ein Regendach baut - man
gießt ihn dann nur im Wurzelbereich, nicht über die Krone.
Ansonsten kann zu Beginn des Austriebs im nächsten Frühjahr
(wenn sich die Knospenschuppen zu heben beginnen) mit Rainfarn-,
Schachtelhalm- oder Knoblauchbrühe gespritzt werden - es gibt keine
Erfolgsgarantie, aber es wird teilweise von guten Ergebnissen berichtet.
Birnengitterrost
Diese Pilzkrankheit hat sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Die Infektion geht von verschiedenen Wacholderarten aus, auf denen der Pilz überwintert. Die Sporen des Birnengitterrostes können bis zu 500 m Entfernung überwinden. Ab Mai/Juni zeigen sich an den Birnenblättern blattoberseits gelbrote Flecken, im Sommer entwickelten sich auf der Blattunterseite warzenähnliche Gebilde. Erkrankte Wacholder zeigen Triebverdickungen mit gelatineartigen orangefarbigen Polstern im Frühjahr.
Die beiden Wirte - Wacholder und Birne - sollten nicht beieinander gepflanzt werden, erkrankte Pflanzenteile am Wacholder werden herausgeschnitten oder dieser ganz entfernt. An der Birne sind in der Regel keine Bekämpfungsmaßnahmen nötig, da sich ein leichter bis mittlerer Befall kaum auf den Ertrag auswirkt.
Gemüse
Jetzt kommen die Wärmeliebenden an die Luft
Nach dem 15. Mai sind in der Regel keine Nachtfröste mehr zu erwarten und endlich dürfen auch die frostempfindlichen Gemüsearten ins Freie. Nur mit den doch recht wärmebedürftigen Gurken wartet man in raueren Lagen besser bis Ende des Monats.
Pflanzzeit für Tomaten - wie sie gesund bleiben
Wer hatte in den letzten Jahren nicht auch schon den Verlust seiner Freilandtomaten zu verschmerzen:
Zunächst zeigten sich dunkle Flecken an den Blättern, Trieben
und Früchten, die sich immer stärker ausbreiteten, bis die befallenen
Pflanzen mehr oder weniger zusammenbrachen. Befallene Früchte sind
ungenießbar.
Verursacher war in den meisten Fällen eine Pilzkrankheit, die Kraut- und Braunfäule der Tomate
(und Kartoffel). Schuld am starken Auftreten dieser Krankheit in
manchen Jahren sind vor allem häufige Niederschläge bei Temperaturen
zwischen 12 und 20°C, denn das sind günstige Keimbedingungen für die
Pilzsporen.
Wenn die Krankheit im Kleingewächshaus auftritt, obwohl man
nicht über die Pflanzen bewässert, ist das ein Zeichen, dass die
Luftfeuchtigkeit zu hoch geklettert und dann bei niedriger Temperatur
Taubildung aufgetreten ist. Dagegen helfen: luftige Pflanzenabstände,
reichliches Lüften, gezieltes Gießen nur in den Wurzelbereich.
Im Freiland empfiehlt es sich, Tomatenpflanzen zu überdachen.
Geeignet sind beispielsweise Folienüberspannungen, hochgestellte
Frühbeetfenster oder spezielle Regendächer.
Außerdem sollte der Standort für Tomaten immer offen und sonnig sein. Da
der Pilz in Kartoffelknollen überwintert, sollte man Tomaten und
Kartoffeln nicht nebeneinander oder nacheinander pflanzen. Auch eine
Überwinterung der Krankheit mittels spezieller Überwinterungssporen ist
möglich: Befallene Kartoffel- oder Tomatenpflanzen gehören daher nicht
auf den Kompost. Wie bei anderen Pflanzen ist auch bei Tomaten eine
Fruchtfolge einzuhalten. Sie sollten immer erst nach 3 bis 4 Jahren
wieder auf den gleichen Platz (oder dahin, wo vorher Kartoffeln waren)
gepflanzt werden. Lässt sich der Standort nicht verändern, kann man die
Erde austauschen oder die Tomaten in Kübeln oder Säcken kultivieren.
Tomatenstäbe, Schnüre und ähnliche Hilfen sowie Gartenwerkzeuge sollten
desinfiziert oder gegen neues Material ausgetauscht werden. Das
Entfernen der unteren Blätter und gezieltes Gießen in den Wurzelbereich
sind weitere wichtige, vorbeugende Maßnahmen. Einmal erkrankte Pflanzen
können nicht geheilt werden.
Chicoree im Mai aussäen
Damit man im Winter knackig frischen Chicorée treiben kann, benötigt man Chicoréerüben. Um diese ernten zu können, muss man Chicorée in der 2. Maihälfte aussäen. Er kann auf jedem guten Gartenboden angebaut werden. Der Reihenabstand sollte etwa 35 cm betragen, man benötigt etwa 5 g Saatgut für 10 m2. Der Samen wird etwa 2 bis 3 cm tief abgelegt. Nach dem Auflaufen wird auf etwa 8 cm in der Reihe vereinzelt, dabei nur die kräftigen, gesunden Pflänzchen stehen lassen. Nach etwa 20 Wochen, also etwa in der zweiten Oktober- und der ersten Novemberhälfte, werden die Rüben des Chicorée mit einer Grabgabel gerodet, einige Tage an einem kühlen Platz auf einem Haufen ruhen gelassen, damit die Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln wandern können, und dann bis zum Treiben knapp über 0 °C, aber frostfrei, gelagert.
Schutz vor Maden und Raupen an Gemüse
Sind die Gemüseaussaaten gekeimt, sollte man sie so früh wie möglich - am besten, sobald man die einzelnen Pflänzchen greifen kann - pikieren (einzeln verpflanzen). Je früher man dies tut, desto geringer ist der Verpflanzungsschock. Verwertet werden nur gesunde, gut entwickelte Pflanzen mit voll entwickelten Keimblättern, denn nur sie entwickeln sich zu gesunden, widerstandsfähigen Pflanzen und bringen gute Ernte.
Gemüseschutznetze und -vliese
Gemüsefliegennetze (Bild: Gemüseschutznetz, Werbelink zu
Amazon.de) oder -vliese verhindern, dass Falter oder Fliegen ihre Eier
auf dem Gemüse ablegen können. Gefährdete Beete müssen lückenlos
bespannt werden - gegen Möhrenfliegen ab Mitte Mai, Kohlfliegen ab Mitte
April, Bohnenfliege sofort nach der Aussaat. Auch Kohlweißlinge und
andere Falter werden so von der Eiablage abgehalten und sogar Blattläuse
am Zufliegen gehindert. Gemüsefliegennetze gibt es auch im
Gartenfachhandel und in Baumärkten.
Gewächshaus
Veredelte Gurken für das ungeheizte Gewächshaus
Gurken, die auf den Feigenblattkürbis veredelt sind, sind kälteverträglicher und widerstandsfähiger gegen Welkekrankheit.
Ansonsten ist an warmen Tagen für die Wintergarten- und Gewächshausbesitzer
rechtzeitiges Lüften sehr wichtig. An sonnigen Tagen kann zusätzliches
Schattieren helfen, die Temperatur im Gewächshaus nicht über die
Außentemperaturen klettern zu lassen.
Ziergarten
Der Ziergarten zeigt Anfang des Monats noch seine Frühjahrspracht,
doch langsam welken Tulpen und Narzissen dahin. Damit die verblühten
Blumenzwiebelpflanzen Kraft sammeln können, werden die Blütenstiele mit
den Samenkapseln bis zum ersten Blattpaar zurückgeschnitten und - falls
noch nicht geschehen - werden die Blumenzwiebeln sowie die Stauden
gedüngt.
Bis Mitte Mai können Rhododendron und Koniferen gepflanzt werden.
Im Mai blüht der Flieder und im Staudenbeet öffnen sich die Blütenbälle des -> Purpur-Kugellauchs.Blühender Flieder gehört zum Mai dazu. Das relativ anspruchslose
Gehölz mit den duftenden Blütenständen stand früher oft in Bauerngärten,
in denen nicht nur Essbares für die Küche wie Kräuter und
Gewürzpflanzen, sondern auch Schönes für die Vase angebaut wurde.
Ab etwa Mitte Mai - nach den Eisheiligen - gibt es mit großer
Wahrscheinlichkeit keine Nachtfröste mehr und das bedeutet: Die
frostempfindlichen Pflanzen dürfen hinaus. Also schaffen wir auch die
empfindlichen südländischen Kübelpflanzen ins Freie und bepflanzen Beete,
-> Töpfe, Kübel und Balkonkästen
mit Beet- und Balkonpflanzen wie Geranien, Fuchsien, Petunien, Tagetes
etc. sowie mit sommerblühenden (vorgetriebenen) Zwiebel- und
Knollenblumen (Dahlien, Gladiolen, Knollenbegonien, Ranunkeln, der
Tigerblume und andere).
Forsythien, Flieder, Zierkirschen und ähnliche werden nach der Blüte
zurückgeschnitten.
Quelle: www.gartenmonat.de