August
Im Obstgarten
Pflanzzeit für Erdbeeren
Wer im nächsten Jahr köstliche Erdbeeren ernten will, muss sie in diesem Jahr vor Mitte August pflanzen. Um Krankheiten vorzubeugen, sollten auf der Anbaufläche möglichst seit vier Jahren keine Erdbeeren angebaut worden sein. Bei der Pflanzung achtet man darauf, dass die Wurzeln nicht verletzt oder zu stark gebogen werden. Beste Anwachsergebnisse werden mit Erdbeeren aus dem Topfanbau erzielt. Vorsicht: Nicht zu tief pflanzen, die Mittelknospe muss oberhalb des Erdniveaus bleiben. Nach der Pflanzung gut angießen (gezielt in den Wurzelbereich). Ansonsten sparsam gießen und düngen, um Erdbeermehltau vorzubeugen.
Keine Raupen im Apfel
Die zweite Generation des Apfelwicklers legt etwa im August ihre Eier an die reifenden Früchte. Biologische Bekämpfungsmaßnahmen sind der Einsatz des Eiparasiten Trichogramma zur Eiablagezeit (den genauen Flugzeitpunkt kann man mit einer Apfelwicklerfalle - nennt sich auch Apfelmadenfalle - feststellen), das Spritzen von einer Lösungmit Nematoden Steinernema feltiae oder das Spritzen eines Apfelwickler-Granulosevirus-Präparat bei Raupenschlupf. Schlupfwespen und Nematoden erhält man bei Nützlingsproduzenten, Apfelwickler-Granulosepräparate im Gartenfachhandel (beispielsweise das Handelspräparat Carpovirusine).
Walnussbaumschnitt
In der zweiten Augusthälfte werden Walnussbäume geschnitten, da der Schnitt im Spätwinter, wenn die weniger empfindlichen Obstgehölze geschnitten werden, beim Walnussbaum zu einem starken "Bluten" führen kann.
Gemüse
Chinakohl, Pak Choi, Wintersäzwiebeln, Tomaten und Paprika
Chinakohl und der nah verwandte Pak Choi können bis etwa Anfang August ausgesät werden. Bei Chinakohl sollte man resistente Sorten gegen Kohlhernie bevorzugen. 'Joi Choi' ist eine empfehlenswerte, schossfeste Pak Choi-Sorte, die sich roh als Salat oder gekocht ähnlich wie Mangold zubereiten lässt.Wintersäzwiebeln sät man in der zweiten Augusthälfte. Gegen den Zuflug von Zwiebelfliegen, deren Larven die Zwiebeln schädigen würden, helfen Gemüseschutznetze oder -vliese, die sofort nach der Aussaat über das Beet gespannt werden.Weitere Gemüse, die im August gesät werden, sind beispielsweise Radieschen, Petersilie, Feldsalat und Spinat.Anfang August kann noch Kopfsalat gepflanzt werden.Tomaten und Chili, Paprika werden ca. Mitte August im Freiland das letzte Mal gedüngt. Bei hoch wachsenden Tomaten wird der Haupttrieb gekappt, damit er nicht weiter wächst und weiter Früchte ansetzt, sondern alle Kraft in das Ausreifen der schon angelegten Früchte geht.
Gründüngung
Wo die ersten Beete frei werden und kein Herbstgemüse angebaut werden soll, kann man eine Gründüngung aussäen. Auf Ölrettich, Raps und Senf sollte jedoch wegen ihrer Verwandtschaft mit allen Kohlgewächsen im Gemüsebeet verzichtet werden, damit sich nicht die typischen Kohlkrankheiten ausbreiten können. Zur Aussaat im August sind beispielsweise Bitterlupine (Aussaat bis September), Buchweizen (Aussaat bis August), Feldsalat (Aussaat ab Mitte August bis Mitte September) und Winterwicke (ab September) geeignet.
Kleingewächshaus
Nicht bei der Lüftung sparen
Im Juli und August zeigt sich, ob das Gewächshaus mit genügend
Lüftungsöffnungen ausgestattet ist. Ein Kleingewächshaus kann im Sommer
gar nicht genügend Luft bekommen. Damit die Luft gut zirkulieren kann,
sollten sich Lüftungsfenster in den Seitenwänden und am Dach befinden.
Besonders empfehlenswert sind Kleingewächshäuser, bei denen sich eine
Seitenwand im Sommer zur Seite hochklappen lässt. Wo ein Gewächshaus mit
wenig Lüftungsöffnungen bereits im Garten steht und sich nachträglich
keine Fenster oder Zwangsbelüfter mehr einbauen lassen, muss man sich
anders behelfen, um die Temperaturen wenigstens etwas niedriger zu
halten: Schattieren mit Schattiergewebe, welches man an trüben Tagen
schnell wieder entfernen kann, oder mit Schattierfarbe. Manche
Hobbygärtner mischen auch einfach Mehl mit Wasser und streichen damit
das Dach, zumindest die Süd- und die Westseite von außen - beim nächsten
Regen wird die Mehlfarbe wieder abgewaschen.
Auch mit Verdunstungskälte kann man ein wenig kühlen, indem man die Wege
und Freiflächen im Gewächshaus in den Mittagsstunden immer wieder
leicht überbraust. Wichtig ist, dass die Feuchtigkeit vor dem Abend
wieder aus dem Gewächshaus ist, denn Taubildung in der Nacht würde
Pilzkrankheiten fördern.
Ziergarten
Sommerblumen - vergängliche Schönheiten
Auf dem Balkon werden die Sommerblumen ausgeputzt und zu lange Triebe zurückgeschnitten. Das Düngen kann man ab Monatsmitte/Monatsende langsam einstellen. Lücken kann man mit nachgekauften Herbstblühern füllen.
Stauden und Blumenzwiebeln
Winterharte Stauden und Blumenzwiebeln blühen jedes Jahr wieder. Der
August ist Pflanzzeit für Herbstzeitlose, Herbstkrokus (Anfang August),
Lilien, Taglilien, Iris und Madonnenlilie. Ende des Monats beginnt auch
die Blumenzwiebelpflanzzeit für die Spätwinter- und Frühjahrsblüher. Sie
dauert bis Oktober/November. Auch frühblühende Stauden können bereits im August gepflanzt werden.
Zweijährigen Blumen werden jetzt vereinzelt (sofern man welche ausgesät
hatte). Stauden wie Pfingstrosen und Christrosen können geteilt werden.
Bis Mitte August können verblühte Rosentriebe bis zu einem Fünfblatt
zurückgeschnitten werden. Im August werden Edelrosen von Kennern durch
Okulation vermehrt.
Laubabwerfende Hecken können im August nachgeschnitten werden.
Ziergarten
Thujenhecken - dicht, grün und platzsparend
Thujenhecken genießen bei manchen Gartenfreunden keinen besonderen Ruf,
aber um kleine Gärten zum Nachbarn hin abzugrenzen oder einen
Sichtschutz zur Straße zu bieten, ohne viel Platz zu beanspruchen, sind
immergrüne, streng formierte Schnitthecken wie zum Beispiel eine Thujenhecke eine gute Lösung.
Um die Thujenhecke langjährig schön dicht und gleichmäßig grün zu erhalten, ist ein regelmäßiger Heckenschnitt
notwendig. Günstig ist ein alljährlicher Schnitt im Juli/August. Dabei
sollte darauf geachtet werden, dass die Basis breiter ist und die Hecke
sich nach oben hin verjüngt. Vor allem beim Schnitt von den Seiten her
darf nicht bis ins alte Holz ("ins Braune") geschnitten werden, da es
Jahre dauern kann, bis sich diese braunen Stellen in der Hecke wieder
verwachsen.
Kompostgaben und eventuell etwas Hornmehl oder anderer organischer
Stickstoffdünger im Frühjahr und Sommer sind als Nährstoffgaben im
allgemeinen ausreichend. Aufschluss über die optimalen Mengen kann eine
Bodenuntersuchung geben. Ab August wird nicht mehr gedüngt, um die
Winterhärte zu fördern.
Übrigens, die Verbräunungen,
die sich oft nach dem Winter an vielen Thujenhecken zeigen, sind in der
Regel keine Frostschäden, sondern häufig Frosttrocknisschäden oder
Salzschäden. Gegen Ersteres hilft durchdringendes Wässern im Herbst und
im Spätwinter, falls die natürlichen Niederschläge gering sind, gegen
Letzteres der Verzicht auf Streusalz und zu viel Mineraldünger.
Quelle: www.gartenmonat.de